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Das isländische Wetter von damals

Die Wirkungen von Verwitterung und Erosion auf die Landschaftsentwicklung stehen in einem engem Zusammenhang zur jeweils aktuellen Witterung und dem Klima. Damals war die Wetterlage instabil und reich an Niederschlägen. Die grellen Sonnenstrahlen und die vielen dramatischen Wetterstimmungen entschädigen für die Mühen

Späte Sonne – Aufregende Wetterlage im Sommer zu später Stunde (23 h) am Eyjafjörður im Norden.

Klima

Klima
 

Das Klima auf Island ist ozeanisch kühl. Der warme Nordatlantik-Strom zieht die warmen Wasser des Golfstromes noch weiter nach Norden, umspült dabei den Süden der Insel und sorgt in erster Linie für gleichmässigere und etwas wärmere Temperaturen auf der ganzen Insel, als man dies in den hohen Breiten erwarten würde.

Klima – Selbst im Sommer gab es im Süden beim Jökulsárlón kurz vor der Mündung des Gletscherflusses ins Meer die letzten Eisbrocken.

Temperaturen

Temperaturen

Im Winter zeigen die täglichen, minimalen Durchschnitts-temperaturen an den Küsten Islands  im Jahre 2000 ein wärmeres Vík í Mýdral im Süden gegenüber einem kälteren Akureyri im Norden und einem noch etwas kälteren Vopnafjörður im Osten. Die warmen Meeresströmungen umspülen denn auch in erster Linie den Süden der Insel.

 

Im Hochland sind die durchschnittlichen Temperaturen niedriger als an der Küste. Dies hängt nicht nur mit der Höhe über Meer zusammen, sondern wiederum mit den warmen Meeresströmungen des Golfstroms und seinen Ausläufern. Sie geben der Südküste etwas wärmere Temperaturen. Im windigen Hochland dagegen kann es im Winter bis minus 15 Grad und kälter werden. Gelegentlich sinken die Temperaturen auch im Sommer gegen 0 Grad ab.

Tiefste tägliche Durchschnittstemperaturen im Jahre 2000 an den drei Orten auf der Insel in mm (Quelle Icelandic Met Office)

Niederschläge

Die Niederschläge pro Monat im Jahre 2000 an den drei Orten auf der Insel in mm (Quelle Icelandic Met Office).

Die gesamten Niederschläge im 2000 an den drei Orten auf der Insel in mm (Quelle Icelandic Met Office)

Niederschläge

Die Niederschläge kommen mit den südlichen und südöstlichen Winden vom Meer her. Daraus ergibt sich ein niederschlagsreicher Süden gegenüber einem trockeneren Norden. Im Süden fielen im Jahre 2000 bei Vík í Mýdral rund 1‘650 mm Niederschlag. Am Öræfajökull kann die Niederschlagsmenge auch 3‘500 mm betragen. Auf ihrem Weg in den Norden wechseln die feuchten Winde zu trockeneren Fallwinden, so dass bei Akureyri im Jahre 2000 nur noch rund 560 mm Niederschläge fielen.

 

Schlechtes Wetter – Ein Motto für die damaligen Island-Fahrenden war, «eine niederschlagsfreie Zone lässt sich auf Island fast immer finden». An einem Ort regnet es selten den ganzen Tag. Noch seltener regnet es zur gleichen Zeit auf der ganzen Insel. Man kann an Ort bleiben und bessere Witterungsbedingungen abwarten oder in eine andere Region wechseln. Denn für die Island-Fahrenden war und ist die Insel überall interessant.

Wetterstimmungen

Bilderstrecke

Wetterstimmungen

Wetter und Verwitterung

Wetter und Verwitterung

Das Wetter wirkt sich direkt auf die Art und den Grad der Verwitterung einer Landschaft aus. Massgebend sind die Temperaturunterschiede, die Feuchtigkeit und die Jahreszeiten.


Sprengkraft des Frostes – Im Hochland wie auch zur kalten Jahreszeit in den tieferen Lagen verbreitet ist die Frostsprengung. Durch ihre Kraft werden die felsigen Oberflächen von Landschaften in kleine Gesteinsbrocken zerteilt.


Verwitterung durch Organismen – Deutlich weniger häufig sind die Effekte von Organismen wie Wurzeln zu beobachten, die durch Drücken, Treiben und Sprengen bestehende Risse in den Gesteinen vergrössern können.


Wenig Bedeutung – Die generell tiefen Temperaturen auf Island verhindern eine chemische Verwitterung weitgehend. Einige Salze wie Phosphate lösen sich nur schwer aus dem isländischen Gestein. Manche Böden sind deshalb arm an Phosphor. Auch die Temperaturverwitterung spielt auf Island eine geringe Rolle. Die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht sind einfach zu klein.

Verwitterung – Auf Island zahlreich sind die durch Frostsprengung geprägte Bergflanken. Oft übernehmen die Schwerkraft und Wasser den Transport bis an die Basis der Bergflanken. Am Grunde wachsen über einem Wasservorkommen die ersten Gräser.

Wetter und Erosion

Wetter und Erosion

Das Wetter wirkt sich über die Temperatur, den Niederschlag, die Wind und die Jahreszeit auf die Erosionskraft von Eis, Wasser, Wind und Meer aus.

Sólheimajökull – Je wärmer das Klima, desto schneller zieht sich die Gletscherfront im Zehrgebiet zurück.

Wetter und Gletschererosion

Die Erosionskraft von Gletschern ist immens. Dazu tragen auch die Tagestemperaturen und die Niederschläge bei.


Wärmere Wetterlagen und sinkende Niederschläge führen im allgemeinen zu Gletscherrückzügen. An die Stelle des Gletschereises treten umfangreiche Grundmoränenfelder zu Tage. Die Gletschererosion tritt zurück.


Kältere Wetterlagen und steigende Niederschläge lassen im Gebirge das Firneis ansteigen. Die Gletscher wachsen und kriechen weiter zu Tale als zuvor. Die Gletschererosion breitet sich aus.

Wetter und Flusserosion

Die Fliessgeschwindigkeiten und die Pegelstände der Wasser sind an vielen Orten abhängig von den Niederschlägen, den Lufttemperaturen und den Jahreszeiten.


Flusstyp – Besonders die Wild- und Gletscherflüsse sind von diesen drei Faktoren abhängig. Die Quellflüsse plätschern dagegen in die Tiefe. Ihre Quellen versiegen praktisch nie.


Hochwasser – Treffen Schnee, plötzliches Tauwetter oder starker Regen zusammen, fliessen enorme Hochwasser durch die Flüsse. Ihre Erosionskraft steigt rasch an.

Frühjahr – Ebenso steigen die Wasser während der Eisschmelze im Frühjahr an. Die Flüsse treten über die Ufer, wenn sie ihre Eisschollen im Flussbett beiseite räumen.


Winter – Bei Trockenheit und im Winter bei Frost führen die Flüsse dagegen weniger Wasser. Manchmal sind sie nur noch ein Rinnsal oder frieren ganz zu.

Flusserosion – Fluss bei Niedrigwasser im isländischen Hochland. Steigt der Pegelstand an, so wird auch die Fliessgeschwindigkeit höher und die zwischengelagerten Sandpartien werden weiter Richtung Meer verfrachtet. Die Schotterebene erhält eine neue Form.

Winderosion – Ein leichtes Spiel haben die kräftigen Winde im Langidalur, aus den Böden die Lockerstoffe wegzublasen.

Wetter und Winderosion

Hohe Windgeschwindigkeiten fördern den Abtrag von oberflächennahen Böden. Die Windgeschwindigkeiten nehmen zu, wenn der Druckunterschied zwischen zwei Orten steigt. Hinzu kommen andere Faktoren wie ein blosser Boden wird leichter abgetragen als ein bepflanzter. Auch die Körnung und der Humusgehalt des Oberbodens spielen eine Rolle. Vor allem sandige Böden mit einem hohen Anteil an Fein- und Mittelsand sind stark gefährdet und werden regelmässig ausgeblasen.

Wetter und Meereserosion

Die Erosions- und Transportkraft der Wellen steigt mit der Windeskraft. Wehen die Winde über das Wasser, so entstehen durch Reibung an der Wasseroberfläche die Wellen. Je stärker und je länger die Winde wehen und je grösser die Fläche ist, über welche die Winde wehen, umso grösser werden die Wellen und umso länger pflanzen sie sich über die Meeresoberfläche fort. Als Seegang bezeichnet man diese winderzeugten Oberflächenwellen des Meeres. Daneben gibt es noch weitere Faktoren, die zu Wellen führen und welche die Erosionskraft des Meeres erhöhen. Dazu zählen Erdbeben, unterseeische Vulkanausbrüche und die Gezeiten.

Stete Brandung – Je höher die Wellen , desto stärker die Meereserosion und desto mehr Material wird zur offenen See hin abgetragen. Die Brandung kann auch Sande zum Ablagern an die Küste  transportieren.

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