Fotogalerie
> Provenzalische Ortsbilder
-
Abbaye de Sénanque
-
Abbaye St. Hilaire
Zurück zu Provenzalische Ortsbilder
Provence

Bernhard-Pictures.com
Online-Fotogalerie für Landschaften und Ortsbilder
< Galerie
< Island – Eine Reise zurück
Von Eis, Wasser und Wind geformt
-
Wilde Wasser
-
Wirbelnde Winde
-
Meere und Küsten
-
Isländisches Hochland
Von Gletschern geprägt
Unterschiedliche Gletschertypen prägen die Landschaften auffallend. Wenig zu Tage gelangen dagegen die unterirdischen Gletscherspuren unterwegs. Am Ende einer Eiszeit ist eine von Gletschern in vieler Hinsicht geprägte Landschaft entstanden.
Fjordlandschaften sind eine der grossartigen Formen, die Gletscher und Meer zusammen hervorgebracht haben. Beispiel Arnarfjördur in den Westfjorden.

Gletschertypen
Die weiten Plateaugletscher mit ihren zahlreichen Gletscherzungen sowie die Kargletscher sind für Island charakteristisch. Das Gletschereis bedeckt knapp 11‘500 km2 oder 11% der Insel (im Jahre 2000).
Gletschertypen
Plateaugletscher
Ein Plateaugletscher (auch Eiskappe genannt) ist ein ausgedehnter, festes Land bedeckende Gletscher mit einer Fläche von weniger als 50.000 km².
Aufbau – Plateaugletscher sind flächige Strukturen, zumeist mit einer Anhöhe als ihrem höchsten Punkt. In erster Linie richtet sich das Eisfliessen von diesem Punkt aus zu den Rändern der Gletscher. Die meisten Plateaugletscher auf Island enden in mehreren, in unterschiedlichen Richtungen auslaufenden Gletscherzungen.
-
Vatnajökull (8.100 km²) mit den Vulkanen Grímsvötn und Bárðarbunga
-
Langjökull (953 km²) mit den Vulkanen Prestahnúkur und Hveravellir (auch Langjökull-System genannt)
-
Hofsjökull (925 km²) auf einer von Ost nach West ausgerichteten Vulkanzone mit Caldera
-
Mýrdalsjökull (596 km²) mit dem aktiven und explosiven Katla, der in Gletscherläufen den davorliegenden Mýrdalssandur nährt.
Eisschilde – Im Gegensatz zu den Plateaugletschern umfassen die Eisschilde mehr als 50.000 km² Fläche und liegen nicht auf Island, sondern in der Antarktis und auf Grönland.
Der Langjökull ist der zweitgrösste Plateaugletscher Islands. Eine seiner zahlreichen Gletscherzungen mündet in die Lagune des Hvítárvatn.


Reliefs – Unter den Gletschermassen verbergen sich häufig interessante und vielfältige Landschaftsreliefs. In vielen Fällen finden sich auch mächtige Vulkane:
Durch Echolot-Messungen konnte das damalige Relief des Gletscheruntergrunds am Vatnajökull aufgezeichnet werden. Die Landschaft unter dem Eis ist vielfältig gegliedert mit hohen Bergen, steilen Abhängen, tiefen Tälern und weiten Ebenen.
Bild © Science Institute, University of Iceland 1973.

Gletscherzunge – Weit hinab reichen die Eismassen des Skeiðarárjökull, der längsten Gletscherzunge des Vatnajökull. Die Zunge endet auf Meereshöhe in einem weiten Halbkreis als Piedmontgletscher.
Gletscherzungen
Von den Plateaugletschern ragen zahlreiche Gletscherzungen in unterschiedlichen Richtungen weit ins Vorland hinab, bei den grössten Plateaugletschern über ein Dutzend. Die Gletscherzungen liegen meist unterhalb der Schneegrenze im Zehrgebiet. Die Eismassen erreichen weit tiefer gelegene, wärmere Gebiete als die Zonen für eine Eisbildung, sodass die Gletscherzungen langsam dahinschmelzen.
Ausprägungen – Im Hochland gibt es viele breite und ausgedehnte Gletscherzungen. In gebirgiger Landschaft sind sie dagegen recht schmal und länglich, ähnlich einem alpinen Talgletscher. Erreichen die Gletscherzungen die Talebene, so können sie sich halbkreisförmig zu einem Piedmontgletscher ausbreiten.

Karreihe – In Reihe kommen die Kare am Arnarfjörður in den Westfjorden vor. Ihre Gletscher sind schon abgeschmolzen.
Kargletscher
Junge Kargletscher kleben als kleine Gletscherflächen an den hohen Gebirgsflanken. Ausgewachsene Kare bilden kesselförmige Eintiefungen an solchen Berghängen unterhalb von Gipfel- und Kammlagen.
Entstehung – Ein wachsendes Kar bildet eine Karmulde aus, indem die talwärts kriechenden Gletschereismassen und die an der Basis mitgeführten Gesteinsbrocken Vertiefungen in den Untergrund schürfen. Zusätzlich greift die Frostsprengung die Felsrückwand an. Die Kargletscher frieren im Winter an den Gebirgshängen fest, im Sommer reissen sie sich von ihm los. Dabei sprengen sie Felsbrocken weg. Über die Jahre vertieft sich eine Mulde in den Hang hinein. Der gelöste Schutt wird vom Gletscher abtransportiert. Daraus entsteht die Karmulde, die auf drei Seiten von Felswänden umrahmt ist. Schmilzt das Eis dahin, so bleibt die Hohlform, das Kar, zurück.
Karseen – Karseen entstehen in erster Linie, wenn im Kar zur Mulde noch eine Schwelle hinzutritt, die das Wasser zurückhält. Gestaut werden diese Seen durch die Endmoränen der damaligen Kargletscher.
Gletscherspuren unterwegs
Gletscher führen an ihrer Unterseite am Eis angefrorene Felsbrocken mit. Auf den Untergrund wirken sie wie Schmirgelpapier. Sie hinterlassen Schliffspuren in den Felsen. Entsprechend dem Relief des Untergrundes bilden sich im Eis Gletscherspalten. Bei Hindernissen schmelzen die untersten Partien kurzzeitig weg und beschleunigen als Schmelzwasser den Gletscherfluss.
Moränen
Die von einem Gletscher transportierten und aufgehäuften Gesteine aller Art stellen in ihrer Gesamtheit die Moränen des Gletschers dar. Die Moränen bestehen in erster Linie aus ungeschichteten und unsortierten Gesteinen. Das transportierte Gesteinsmaterial wird auch Geschiebe genannt. Meist wird es in Richtung der Längsachse der Eisbewegung eingeregelt.
Seitenmoränen – Ein vorstossender Gletscher schiebt sein Gestein vor sich her und drückt es seitlich weg. Die Höhe einer Seitenmoräne vermittelt ein Bild, wie mächtig das Gletschereis war. Beidseits des Gletschers können Wasserläufe entstehen, die aus Gletscherschmelzwasser und aus seitlich einfliessenden Wasserläufen gespiesen werden.
Grundmoränen – Ein vorstossender Gletscher überfährt den Untergrund und schleift ihn ab. Für diesen Gletscherschliff schleppen die Gletscher an ihrer Unterseite im Eis festsitzende Felsbrocken mit. Sie wirken wie Schmirgelpapier und schleifen den Untergrund ab. Dabei werden sie selbst auch kleiner. Kratzspuren zeugen von diesen Prozessen. Ein Teil des Grundes wird abgetragen und für eine gewisse Zeit mitgeführt. Daraus entsteht die Grundmoränenlandschaft, welche sich durch eine flache, leicht wellige bis kuppige Oberfläche auszeichnet, die eine Vielzahl von kleinen Seen beinhalten kann.
Mittelmoränen entstehen aus den Seitenmoränen zweier Gletscher, wenn diese zusammenfliessen und sich vereinen. Dabei wird das mitgeführte Geschiebe oberflächlich durch das Gletschereis getragen, eine Mittelmoräne hat in der Regel keinen Tiefgang.
Endmoränen – An der Stirn des Gletschers lagern die Gletscher ihr Geschiebe dort ab, wo die Eismassen jeweils am weitesten vorgestossen sind. Besonders bei Gletschern auf dem Rückzug stauen solche Endmoränen im Zwischenraum zur Gletscherzunge eine Gletscherlagune. Meist sind nur die Endmoränenwälle der letzten Vereisung erhalten geblieben, die früheren Strukturen sind durch die aktuellen bereits überdeckt worden. Auf der Endmoräne lagert sich auch Erde ab, die ein Pflanzenwachstum begünstigen. Eine solche Endmoräne kann bis zur nächsten geologischen Entwicklungsstufe überdauern.

«Frisches» Grundmoränengebiet – So kann man sich die Böden unter einer Eisfläche etwa vorstellen. Sobald die Böden ans Tageslicht gelangen, übernehmen die an der Oberfläche wirkenden Erosionskräfte die weitere Bearbeitung. In erster Linie ist sind das die Schmelzwasser der Gletscher. Die vom Eis geritzten Gesteine werden dabei zusätzlich gerundet.

Die weite Ebene vor dem Mt. Snæfell ist sumpfig und mit zahlreichen kleinen Seen durchsetzt, wie das typisch für ein ehemaliges Grundmoränengebiet ist. Diese Gegend ist weitgehend unbewohnt.

Mittel- und Endmoräne – Das Gletscherende des sich zurückziehenden Hoffellsjökull, in der Gletschermitte eine Mittelmoräne. Der Fotograf stand auf der Endmoräne.
Gletscherspalten
Zugfestigkeit Eis – Eis hat eine geringe Zugfestigkeit. Schieben sich die Eismassen über unebenen Untergrund, so dehnt sich das Eis und bricht auf. Gletscherspalten entstehen als schmale V-förmige Risse nahe der Eisoberfläche. Das Tiefeneis verformt sich plastischer und bildet praktisch keine Gletscherspalten.
Ortsfeste Spalten – Gletscherspalten sind meist ortsfest und damit abhängig vom darunter liegenden Relief:
-
Randspalten entstehen im Übergang von geringerer zu höherer Fliessgeschwindigkeit.
-
Querspalten entstehen quer zur Fliessrichtung an steilen Gefällstrecken, wo die Zugkräfte des Stromes das Dehnungsvermögen des Eises überschreiten.
-
Längsspalten in Flussrichtung bilden sich, wenn sich das Bett des Gletschers verbreitert.

Gletscherspalten am Svinafellsjökull. Manche von ihnen sind mit einer Schicht Basaltsand überzogen.

Asche in Eis – Im Eis eingeschlossen fliesst die vulkanische Asche vom Nähr- ins Zehrgebiet. Erst an der Gletscherfront des Sólheimajökull trennen sie sich wieder. Die Asche lagert sich auf dem Sander ab oder fliesst zusammen mit den Schmelzwassern ins Meer.
Eis und Asche
Die Asche auf dem Eis stammt von Vulkanausbrüchen. Neuschnee deckt die frische Asche jeweils zu und schliesst sie ins Firneis mit ein. Die Eismassen transportieren die Asche bis an die Front ihrer Gletscherzungen. Wenn sich die Aschefelder mäanderartig auf dem Gletscher verteilen, so stossen einzelne Gebiete rascher vor als andere. Erst wenn das Eis schmilzt, wird die Asche wieder frei. Regen und Schmelzwasser transportieren die Asche dann in die Sandergebiete und ins nahe gelegene Meer.
Kurzzeitige Schmelzwasser
Gegen felsige Erhebungen – Hohe Drucke pressen die Eismassen gegen felsige Erhebungen im Gletscheruntergrund. Der ungehinderte Fluss des Gletschers ist gestört. Das Eis beginnt örtlich zu schmelzen. Wenn die Druckbelastung nach dem Hindernis nachlässt, gefriert das Wasser wieder. Dringen dabei Schmelzwasser in die feinen Risse des Gesteins ein, so entfaltet die Frostsprengung ihre volle Wirkung.
Vakuumblasen – Fliesst unter dem hohen Eisdruck das Schmelzwasser am Gletschergrund schnell, können sich am Felsuntergrund Vakuumblasen entwickeln. Wenn sie mit lautem Knall zusammenbrechen, wird der Fels mit wuchtigen Hammerschlägen bearbeitet.

Schmelzwasser – Einblick an der Gletschermündung, wie es auch am Gletscheruntergrund unter den Eismassen aussehen könnte. Kreuz und quer fliessen die Wasser unterhalb der Gletscheroberfläche.
Findlinge
Ein Findling ist ein meist isoliert liegender, grosser Felsbrocken, der während der Kaltzeiten durch die vorstossenden Gletscher in Richtung Meer transportiert wurde. Wenn das Eis schmilzt und der Gletscher sich zurückzieht, bleiben sie als Findlinge zurück.

Lange Fjorde ziehen im Westen ins Land hinein. Der zu Beginn sanft abfallende Trostansfjörður zieht tief unter die Meeresoberfläche hinab. Der Findling zeugt von kälteren Zeiten. Die Gletschermassen liessen ihn zurück. Unterdessen hat er sich einen reichhaltigen Flechtenüberzug zugelegt.
Von Gletschern gestaltete Landschaften
Während den Kaltzeiten hobelten die Gletscher in West-, Nord- und Ostisland tiefe Täler, Seen und Fjorde aus. Die Eisströme vertieften und verbreiterten die Talgründe, die Bergflanken wurden steiler.
Fjordlandschaften sind eine der grossartigen Formen, die Gletscher und Meer zusammen hervorgebracht haben. Beispiel der Arnarfjördur in den Westfjorden.

Die letzte Kaltzeit
Ausmass der Vergletscherung – Oft zeigen glazial geprägte Landschaften an ihrer Oberfläche den Stand nach der letzten Vereisung, alle vorgängigen Strukturen sind durch die aktuellen Formen überdeckt. Dies gilt auch für Island. Beinahe alle der heute sichtbaren glazialen Landschaftsformen sind während der letzten Kaltzeit oder gar aus der späteren, kleinen Eiszeit (Ende 16. Jh. bis Ende 17. Jh.) entstanden. Die Gletscher schufen kein vollkommen neues Relief, sondern überformten in erster Linie das bestehende Talnetz. Nur wenige Inselberge (ganz von Eis befreit) wurden von den Gletschern umfahren. Ebenso selten waren die Nunataks, bei denen nur die Spitze der Berge eisfrei geblieben ist.
Erosionskraft der Gletscher – Allein durch seine immense Masse haben die Gletscher eine deutlich höhere Erosionskraft als ein Fluss. Ein 1‘000 m mächtiger Gletscher drückt mit 90 kg auf jeden Quadratzentimeter Untergrund. An zahlreichen Orten wirken neben der Erosion durch Gletschereis auch die Frostsprengung. An steilen Hängen unterstützt die Schwerkraft die Abtragung der gelösten Gesteinsbrocken.

Heiden
Am Grunde der einst ausgedehnten Plateaugletscher sind zahlreiche hügelige Heiden entstanden. Geprägt sind solch weite Gebiete durch die kräftigen Drucke am Gletschergrund und durch weit gestreutes Grundmoränenmaterial. Heute eisfreie Gebiete sind oft feucht bis sumpfig, mit vielen Teichen und Seen durchsetzt. Die Heiden sind weitgehend unbewohnt. Mehr «Isländisches Hochland».
Hügelig und karg – Eine Heidelandschaft im Hochland, wie sie typisch für Island ist: leicht hügelig, karg, der Boden nur mit Felsbrocken, Moosen und Flechten besetzt, wenige Teiche, unfruchtbar und unbewohnt.
Gletschertäler
U-förmige Tal-Querschnitte, einen relativ breiten Talgrund und steile Bergflanken zeichnen die Gletschertäler aus. Meist sind sie entstanden, als sich die Gletscherzungen entlang von bestehenden Flusswegen talabwärts bewegten und sich tief in den Untergrund eingruben.
U-förmige Gletschertäler – Von Gletschern ausgehobelte Talsohlen sind wellig geformt mit flachen Mulden. Verschieden harte Felsmassen setzen am Talgrund dem Eis unterschiedlichen Widerstand entgegen. Die Eismassen füllen die Talböden weitgehend aus und formen ein U-förmiges Tal. Im Gegensatz dazu haben durch Flüsse erodierte Täler eine V-Form. Ihre Talsohle ist wenig entwickelt. Im Laufe der Zeit werden V-Täler oft durch Gletschererosion zu U-förmigen Tälern ausgeweitet und vertieft.
Niveauauslgeich – Die Gletschererosion führt zu keinem Niveauausgleich zwischen Haupt- und Nebental, wie das bei der Flusserosion typisch ist. Die mächtigeren Eismassen liegen im Haupttal. Sie hobeln die Talsohle weit tiefer aus als die weniger umfangreichen Gletscher in den Seitentälern. Nach dem Abschmelzen der Eismassen liegen die Seitentäler auf einem höheren Niveau. Daraus entstehen die typisch hängenden Seitentäler. An den steilen Hängen bilden sich Wasserfälle und in den Tiefen Schluchten.

Gletscher zogen vorbei – Eine Gebirgslandschaft, die von Gletschern U-förmig ausgehobelt wurde. Heute liegt sie am Fjord von Siglufjörður in den Westfjorden.
Fjorde
Während den Kaltzeiten gruben die Gletscherzungen auf ihren weiträumigen Vorstössen tiefe Rinnen in den Untergrund. Wurden sie vom Meerwasser teilweise überflutet, so entstanden Fjorde. Meist ragen die Rinnenflanken steil aus dem Meer hinaus. Fjorde bilden oft Steilküsten, ausgedehnte Strände sind eher selten.
Benennung – Die Namen der Fjorde stehen oft für zwei Merkmale der Landschaft, nämlich für den Fjord Reyðarfjörður und das ganze Tal Reyðarfjörður, einschliesslich der seitlichen Felshänge und -wände.
Übertiefte Becken – Die Gletscher hobelten ihre Geschiebe tief in den Untergrund und weit unter den Meeresspiegel aus. Im Verhältnis zur umliegenden Landschaft schufen die Gletscher übertiefte Becken. Je mächtiger die Eismassen waren, desto tiefer und breiter wurden sie. Einige Fjorde sind an ihrer Mündung flach, weisen aber in ihrer Mitte Tiefen auf, die nur durch ein Aushobeln der Gletscher zustande kommen konnten.

Der Veiðileysa ist eine kleine Fjordlandschaft am 66. Breitengrad. Am Meeresboden zeugen lange, tiefe Rinnen von den Gletscherdurchzügen. Den entferntesten Nachweis haben Forscher bei Grímsey, 40 km nördlich der heutigen Küste gefunden.
Vom Meerwasser überschwemmt – Erwärmt sich das Klima, so schmelzen die mächtigen Eispanzer dahin. Zahlreiche Rinnen und Täler werden vom Meerwasser zu Fjorden überschwemmt. Die freien Wassermassen können so mächtig sein, dass der Meeresspiegel zusätzlich ansteigt, so dass die Rinnen noch tiefer in den Meeresfluten versinken.
Wirtschaftliche Nutzung – Fjordlandschaften sind stark gegliedert. Im Landesinnern verzweigen sie sich mehrfach, ihre Sohlen werden schmäler, ihre Felswände steiler. Nur enge Landstriche eignen sich für die Landwirtschaft. Für die Fischerei bieten sie jedoch sichere Häfen. Dort sind auch zentrale Dienstleistungszentren wie Akureyri und Stykkishólmur entstanden.

Ostfjorde – Zahlreiche Gletschertäler wie der Reyðarfjörður bilden zusammen die Ostfjorde. Tief und kräftig bis zu 1’000 m schürften sich die Gletscherzungen in den Untergrund. Die Gletscher formten die Täler zu einer U-Form. Am Ende der Kaltzeiten stiegen die Wasserpegel an. Manche Gletschertäler sind im Meer versunken. Bleibt diese Wasserverbindung zum Meer bestehen, so ist ein Fjord entstanden.
Die Landschaften im Berufjörður.

Akureyri am Fjord Eyjafjördur im Norden im intensiven Abendlicht. Die Stadt ist das Dienstleistungszentrum für die gesamte Region. Aus dem Stadtbild sticht die Kirche Akureyrarkirkja heraus, gebaut vom Architekten Guðjón Samúelsson.


Die Stadt Stykkishólmur liegt auf einer Landzunge am breiten Breiðafjörður auf Snæfellsnes und bildet mit der Schäre Stykkið und der Insel Súgandisey mit ihrem Leuchtturm einen gut geschützten Naturhafen. Das Gebiet ist aus Basaltschichten aufgebaut, die während der Eiszeit von den Gletschern tief abgeschliffen wurden.
Weit zieht sich der Eyjafjörður in die Tiefe. Auf dem Weg finden sich nicht nur wichtige Städte, sondern auch wunderschöne, von Gletschern geprägte Gebirgslandschaften.

Bergspitzen, Zinnen und Pässe
Filigrane Bergspitzen und Zinnen können entstehen, wenn eine Gebirgswand von zwei Seiten her bearbeitet wird. Wirksam sind in solche Fällen die Erosion der Kargletscher und die Frostsprengung.
Bergschründe und Zinnen – Der Bergschrund ist eine keilförmige Hohlform im obersten Bereich des Nährgebiets auf der Rückseite eines Gletschers. Durch das Gletscherkriechen werden Gesteinsstücke in oder an das Gletschereis ein- oder angefroren und schmirgeln einen Teil des Bergschrundes ab. Wenn von beiden Seiten des Gebirges her die Kargletscher auf ihre Bergschründe gleichzeitig einwirken, entstehen Bergspitzen. Mit den Jahren wachsen die Bergspitzen zu eigentlichen Zinnen heran.
Pässe – Mit den Jahren werden die Gipfelregionen schmäler und schmäler. Das geht soweit, bis die Zinnen haltlos einstürzen und sich eine einzige Mulde bildet. Aus einem ursprünglich hohen Bergkamm ist ein tiefer Einschnitt entstanden, der sich als Gebirgsübergang eignet. Solche Formen können sich als Passübergang zwischen zwei Tälern eignen.

Zinnen – Verwitterung und Erosion schaffen in unermüdlicher Kleinarbeit die Abspaltung ganzer Felsflanken. Nur die härtesten, innersten Basaltfelsen können noch Widerstand leisten. Diese Zinnen stehen im Berufjörður.
Die Hellisheiði führt als Pass von Vopnafjörður nach Egilsstaðir.


Bergsturz bei Bakkagerði – Als der Pressdruck der Gletscher bei Bakkagerði wegfiel, stürzten die haltlosen Massen in sich zusammen und sammelten sich im Talboden. Die landwirtschaftliche Nutzung konzentriert sich auch heute noch auf die Felder in der Ebene.
Bergrutschgebiete
Die Gletscher verbreitern den Talgrund zu U-förmigen Trogtälern. Die Talflanken werden dadurch versteilt. Der seitliche Pressdruck des Gletschereises bewahrt jedoch die Talflanken vor einem Einsturz. Nach der Eisschmelze während einer Warmzeit entfällt dieser Halt und die steilen Hangpartien sind plötzlich anfällig auf ein Rutschen. Haltlos fallen sie in die Tiefe und sammeln sich in Wällen und Hügeln am Talgrund.
Steile Bergflanken – In steiler U-Form schürften die Gletscher die Talflanken. Wenn die Eismassen schmelzen, fällt der seitliche Anpressdruck der Gletschermassen weg. Haltlos stürzen Schutt und Felsbrocken von den Hängen ins Tal. Der Bauernhof liegt am Rande eines damals mit Gras bewachsenen ehemaligen Bergsturzgebietes.

Bilderstrecke
Gebirgsketten
Bewegte Gletschereismassen formen die Landschaften deutlich. Die Gletschererosion zusammen mit der Frostsprengung und dem Abtransport durch die Schwerkraft der Erde lassen ganze Gebirgslandschaften entstehen.



